Das "Kapitänshaus"
Das Haus ist etwa Anfang 1700 gebaut worden. Wenige 100 Meter von hier begann um 1630 die Erschließung des Moores, die sog. "Fehnkultur". - Das Kapitänshaus ist als solches erkennbar, weil es kein typischer Bauernhof war - der Stall war viel zu klein, durch das Scheunentor passte kein Heuwagen. Die Kapitänsfrau hatte lediglich eine kleine Landwirtschaft zur Selbstversorgung, während ihr Mann auf See war. Die Wohnräume sind hoch und großzügig geschnitten. Die Kapitänsfrauen führten - wenn alles gut lief - ein Leben in Wohlstand. Manche trugen mit Stolz ein Diadem in ihrem Haar.
Die Umwandlung zum Wohnhaus
Als wir das Haus vor mehr als 30 Jahren gekauft haben war es in einem beklagenswerten Zustand. Nach ersten Sicherungsarbeiten wurde das Dach komplett erneuert. Nach seiner Begradigung erhielt es eine Wärmedämmung aus 8cm Hartschaum und ein komplett neues Reit- (oder Reet) Dach. Die Fußböden erhielten eine Feuchtigkeitssperre, darauf einen neuen Unterbeton. Darüber wurde eine Wärmedämmung aus 8 cm Styropor oder Hartschaum gelegt. Küche, Bäder und das Fernsehzimmer (mit Fußbodenheizung) sowie der ehemalige "Stall" erhielten Keramikböden, die Wohnräume und das Schlafzimmer erhielten Böden aus massiven (25 mm) Eichenbrettern. Eine neue Heizung wurde installiert. Alle Leitungen, Wasser, Abwasser, Gas, Strom sowie ein Glasfaseranschluss wurden neu erstellt. Der Glasfaseranschluss ist die ideale Voraussetzung, das Haus als "remote"- Arbeitsplatz zu nutzen. (was in der Nachbarschaft auch schon geschieht.) Die Anbindung zur A 31 ist eine ideale Ergänzung.
In dem alten Kapitänshaus ist ein technisch modernes Haus entstanden, wobei der historische Charme bewahrt wurde.
Direkt vor dem Haus, neben dem Kanal, verläuft eine Landstraße als 30-km Zone. Vor dem Haus ist diese Straße einspurig und mit einer Metallbarriere abgetrennt. Diese bauliche Situation ist nicht ungewöhnlich, weil alte Häuser oft im Ortskern zu finden sind. Um von vornherein eine Lärmbelästigung auszuschließen, ist das Vorderhaus maximal schallisoliert. Weil genügend Platz zur Verfügung stand, wurde praktisch ein "Haus im Haus" gebaut. D. h., alle Außenwände sind doppelt. Im Wohn- und Esszimmer wurden dazu Kalksandsteine im Format 3DF (240x175x113 mm) gewählt. Alle Fenster im Haus sind Schallschutzfenster. Im Bereich zur Straße sind jeweils zwei Fenster hintereinander verbaut, wobei jedes Fenster auf einer eigenen Mauer steht: Die äußeren auf dem alten Mauerwerk, die inneren auf der neuen Mauer. Dazwischen liegt eine Hohlschicht und die Verkleidung dazwischen besteht aus leichter Presspappe. So kann der Körperschall kaum übertragen werden. Im Haus ist der Verkehr daher kaum wahrnehmbar. - Im hinteren Teil des Hauses ohnehin nicht. Man kann bei offenem Fenster schlafen.
Der Garten
Das Grundstück ist 1605 qm groß. Weil das Haus keinen Vorgarten hat, ist die eigentliche Gartenfläche vergleichsweise groß. Er verfügt über alten Baumbestand. Eine alte Kastanie und ein Walnussbaum sind ideale Schattenspender. Die Rasenfläche wird durch einen Mähroboter bearbeitet. Es gibt einen großen Schuppen, der mit zwei Autos genutzt werden kann, oder auch als Werkstatt oder Lagerraum. Ganz früher war hier ein Kohlenhandel untergebracht. Noch heute findet man gelegentlich Eierkohlen aus dieser Zeit. Zur Südseite gibt es eine sehr große Terrasse mit Glasdach. Seitlich im Anschluss zur Terrasse befindet sich die sog. "Orangerie". (Orangerie: Gewächshaus mit mindestens einer festen Wand) Hier habe ich alle alten Eisenfenster des Hauses verwendet und zu einem Prunkstück des Gartens verbaut. - Eine hohe Efeu-Hecke, die Terrasse und die Orangerie sowie der "Schuppen" bilden quasi einen Innenhof, der weitgehend sicht- und wettergeschützt ist.
Gemütlichkeit
Das Haus vermittelt eine unvergleichliche Atmosphäre. Die Raumaufteilung, die vielen kleinen Details, die Ecken und Winkel kann man so nicht erfinden oder neu bauen. Sie sind so gewachsen, weil wir über rund dreißig Jahre der Renovierung jedes Detail in Ruhe geplant haben. Ein Großteil der gemütlichen Atmosphäre geht auf die Feuerstellen zurück. Im Esszimmer gibt es einen antiken gusseisernen Ofen, den wir aus Gründen der Gemütlichkeit gelegentlich betreiben. Im Fernsehzimmer gibt es einen Kaminofen, der diesen großen Raum in kürzester Zeit erwärmt. Im Büro gibt es ebenfalls einen Kaminofen, der schön anzusehen und auch gut nutzbar ist. Das Prunkstück ist der offene Kamin im Wohnzimmer. Der moderne Kaminzug hat einen Querschnitt von 30 cm und reicht über den Dachfirst. Die Zuluft kann über eine Eisenklappe geregelt werden und erhält Frischluft von der Außenseite des Hauses. Es gibt praktisch nie Rauchgeruch oder Staubbelästigung im Haus. Die große Feueröffnung erfüllt das Wohnzimmer mit einzigartigem Flair. - Alle Feuerstellen sind vom Schornsteinfeger so genehmigt und abgenommen.
Umgebung
Vom Haus aus sind es nur rund 100 Meter zu einem großen Naturschutzgebiet. Hier gibt es Rehe, Wildgänse, Fasanen, Störche und zahllose andere Vogelarten. (Die Rehe kommen gelegentlich auch auf unser Grundstück). Zur weiteren Umgebung sind die schönen Städte Aurich und Leer zu nennen, die in einer halben Stunde zu erreichen sind. Nach Norddeich braucht man mit dem Auto rund 40 Minuten. Tagesausflüge nach Norderney sind also machbar. Typische Sonntagsausflüge führen nach Greetsiel, Neuharlingersiel, Emden oder Groningen. - An der Schleuse und der historischen Windmühle vorbei erreicht man in nur ca. 200 m Entfernung das "Fehnmuseum". Hier wird neben einer Ausstellung zur Geschichte des Fehns auch ein beliebtes Café betrieben das sehr gut besucht wird. - Nur zehn Autominuten entfernt gibt es in Timmel eine große moderne Reithalle und -anlage, die internationalen Standards entspricht. Auch gibt es reichlich Weidemöglichkeiten für Pferde.
Google Streetview:
Verkauf und Übergabe
Der Verkauf läuft als Privatverkauf für 850.000 €. Makler sind eingeladen mitzuwirken, dazu bedarf es aber einer schriftlichen Vereinbarung, die keine Belastung des Käufers vorsieht. Exklusivaufträge werden nicht erteilt. Die Übergabe des Objekts kann flexibel gehandhabt werden - "sofort" oder später. Auch die teilweise Überlassung der Inneneinrichtung kann vereinbart werden.